Wer verbraucht am meisten Papier und wozu?
Deutschland, die Schweiz, Österreich und Liechtenstein gehören weltweit zu den zehn Spitzenreitern beim Papierverbrauch. Um die Grundbedürfnisse an Bildung, Kommunikation und Hygiene zu erfüllen, sind ungefähr 40 Kilo Papier pro Jahr nötig. Rasch zeigt sich, wie ungleich die Verteilung ist: Während 64% der globalen Bevölkerung durchschnittlich nur etwa 20 Kilo zur Verfügung stehen, verbrauchen 14% mehr als 125 Kilo. Auf sie entfällt über die Hälfte der globalen Papierproduktion.
90% des Papiers hat eine kurze Lebensdauer:
- Druck-, Presse- und Büropapiere machen fast die Hälfte unseres Verbrauchs aus. Zeitschriften und Magazine gehen zu einem Drittel als unverkaufte Auflage zurück. Mitarbeiter in Büros verbrauchen im Schnitt 40 bis 50 Blatt Papier pro Tag. Wer kennt es nicht aus eigener Erfahrung, dass etwas ausgedruckt, korrigiert und mehrfach erneut zu Papier gebracht wird?
- Verpackungen umfassen in Deutschland und Österreich über 40% allen Papiers. Ihre Menge hat vor allem wegen des boomenden Versandhandels über das Internet zugelegt.
- Hygienepapiere haben einen Anteil von knapp 10%, allerdings steigt ihr Verbrauch kontinuierlich an.
Jeder fünfte Baum, der auf dieser Welt gefällt wird, landet in der Papierherstellung.
Betrachtet man nicht das Brennholz, sondern nur das industriell genutzte Holz, so landet sogar fast die Hälfte in Papierprodukten.
Der weltweite Waldverlust schreitet ungebremst voran. ForstexpertInnen erklärten im FAO Waldbericht, dass die Entwaldung von 13 Millionen Hektar pro Jahr nach wie vor inakzeptabel hoch sei. Dies treibt auch den Klimawandel voran: 18 bis 25% der weltweiten CO2-Emissionen werden durch die Waldvernichtung und deren Folgen verursacht. Der globale Papierkonsum spielt dabei eine Hauptrolle.